Die Wurzelbehandlung ist häufig die letzte Möglichkeit um einen Zahn zu erhalten. Was kann man sich darunter vorstellen? Bei einer Wurzelbehandlung wird die Pulpa (Zahnmark) entfernt und das Pulpacavum gereinigt und anschließend bakteriendicht verschlossen. Das Problem ist leider, dass das Pulpagewebe nicht wie ein Schlauch im Pulpacavum vorzufinden ist, sondern es verschiedene Konfigurationen hinsichtlich der Form, der Anzahl und Größe der einzelnen Wurzelkanäle gibt. Bei einem einwurzeligen Zahn in der Front und bei einem Erwachsenen zwischen 20 und 40 Jahren ist die Behandlung, hinsichtlich manueller Erreichbarkeit mit Instrumenten und bei direkter Einsicht in das Behandlungsgebiet, relativ einfach. Je weiter man in der Zahnreihe Richtung Rachen kommt (distaler), desto schlechter ist die direkte Einsicht ins Behandlungsgebiet, desto höher ist die Anzahl der Kanaleingänge und die Variabilität der Morphologie des Pulpenraumes. Auch das Alter des Patienten und die Art der Vorbehandlung des Zahnes beeinflussen die Schwierigkeiten bei der endodontischen Behandlung.
Um den Erfolg einer Wurzelbehandlung zu erhöhen, nutzen wir:
- Sehhilfen (Lupenbrille und ggf. Mikroskop)
- flexible maschinelle Nickeltitanfeilen, die sich dem Kanalverlauf anpassen
- elektrometrische Längenmessung
- thermoplastisch Wurzelfüllsysteme für den bakteriendichten Verschluß
Dies ist mit einem erhöhten Zeitaufwand, mit erhöhten Materialkosten und natürlich mit ständiger Fort-und Weiterbildung verbunden.